Wenig Interesse an Informationen über Umbenennung?


So scheint es zu sein! Geradeeinmal eine Bewohnerin der Hohoffstraße besuchte das Informationsangebot des Bürgervereins zum Thema Hohoffstraße. Die Dame war 1952 als junges Mädchen mit ihren Eltern in ein gerade fertiggestelltes Haus gezogen und wuchs dort auf. Sie lebt noch heute in der gleichen Wohnung. Die Straße war nach einem Beschluss der Verwaltung vom 03.12.1951 im Gedenken an den früheren Bürgermeister von Rotthausen Hohoff gewidmet worden. Seit 67 Jahren wohnt sie also nun in der Hohoffstraße.
Interessiert erfuhr sie , dass Hohoff 17 Jahre lang der einzige Bürgermeister im eigenständigen Rotthausen war (1906-1923). Das Institut für Stadtgeschichte forschte zu der Person Hohoff und bescheinigt ihm eine deutliche rechtsnationale Haltung. Am 01.02.1932 trat Hohoff in die NSDAP ein, also noch vor der Machtergreifung 1933. In der Abwägung der bekannten Tatsachen hat sich die Verwaltung entschieden, eine Umbenennung der Straße anzustreben.
An der Informationsveranstaltung nahmen auch Rotthauser Bürger und das Rotthauser Netzwerk teil. Es wurde noch einmal deutlich, dass die beteiligten Rotthauser Vereine Stadtteilarchiv Rotthausen, Bürgerverein Rotthausen und Rotthauser Netzwerk die Umbenennung unterschiedlich bewerten.
Einigkeit schien aber darin zu herrschen, dass der von der Verwaltung vorgeschlagene Straßenname Bürgermeistereistraße ungeeignet sei.
Die Teilnehmer hoffen nun, dass ein geeigneter Name für die wohl umzubenennende Straße gefunden wird oder der Tagesordnungspunkt Umbenennung in der Sitzung der Bezirksvertretung GE-Süd vertagt wird. In diesem Zusammenhang machte der Bürgerverein den Vorschlag über eine Umbenennung in Bertramstraße nachzudenken.
Eine Gedenktafel für Dr. Rudolf Betram existiert bereits in Rotthausen.
Eine Informationstafel zur früheren Bürgermeisterei Rotthausen an zentraler Stelle hat die Verwaltung GE bereits in Aussicht gestellt.

hohoffstraße

1950 ______________________1952
hohoff1hohoff
Hier die Stadtpläne von Gelsenkirchen 1950 und 1952