XXL-Rohre schlucken Starkregen


In Rotthausen und in unmittelbarer Nähe entstehen zurzeit gigantische Bauwerke und kaum einer nimmt Notiz davon, da sich vieles in der Tiefe abspielt. Daher hat sich der Redakteur (Georg Gerecht) um einen Baustellenbesuch am Leither Bach bemüht mit Blick in die Tiefe. Am 24. Oktober empfing der zuständige Bauleiter der Emschergenossenschaft Axel Ettner den Rotthauser Redakteur im Baustellenbüro. Herr Ettner erläuterte die Bedeutung des Bau-Vorhabens "Leither Bach" für die Region. Das Abwasser wird in die Tiefe verbannt und ein sauberer, renaturierter Bach bleibt oberirdisch bestehen. Der Leither Bach soll zur natürlichen Oase mit begrünten Ufern werden. Kosten von über 60 Mio. Euro sind hierfür veranschlagt. Der gesamte Emscher-Umbau mit allen Nebenflüssen verschlingt 5,4 Mrd. Euro Worum geht es bei uns? Ca. 1,9 km Leither Bach von "Schulte Kemna" bis zur kleinen Brücke nahe Wittener Straße und ca. 1,7 km Querspange vom Krayer Bahnhof bis zur Hattinger Straße werden verrohrt. Weit über 10.000 Kubikmeter Erdaushub werden bewegt, einige Tausend Kubikmeter Beton werden eingebaut, Bauwerke mit 12 Meter Tiefe und mehr entstehen. Im Baubüro direkt südlich des bekannten rot-weißen Fluchtstabs an der Hattinger/Halterner Straße erklärt Herr Ettner, dass diese Bau-Dimensionen erforderlich sind, um Starkregenereignisse zu beherrschen. Rotthauser kennen die Folgen von Starkregen, der Juli 2009 und Juli 2010 zu großen Schäden führte. Rohre mit 2,8 Meter Durchmesser und ein riesiges Entlastungsbauwerk nehmen dann 6300 Kubikmeter Abwasser plus Niederschlag auf und stauen dies. Der spätere Abfluss geschieht über ein 70 Zentimeter-Rohr, welches unten an der Sohle anschließt. Und nun der Trick. Steigt bei starkem Regen der Pegel in der Rückhaltung, sinken Schmutzwasser und Feststoffe nach unten und bei einem möglichen Überlauf gelangt nur das fast saubere Niederschlagswasser in den Bach. Das belastete Wasser wird dann über das 70 Zentimeter-Rohr zur Kläranlage geführt. Genug der Fakten und Zahlen. Der Besuch der Baustellen steht an. Zunächst ein Blick in die Baugrube, wo der Oberlauf des Leither Bachs (links) und der Zufluss der Querspange (von oben) zusammengeführt Richtung Schwarzbach (rechts) weiterfließen. Der Mitarbeiter im blauen Overall lässt die Dimensionen erahnen. In einer weiteren Baugrube sieht man, wie gewaltige Hydraulikpressen die Abwasser-Rohre in der Tiefe vorpressen. Dazu sind jeweils nur eine Start- und eine Zielgrube erforderlich. Auf dem Weg zum großen Entlastungsbauwerk positioniert Herr Ettner den Redakteur in einem der Rohre, um einen Eindruck von den Größen zu geben (1680/2600). Zum Schluss des Rundgangs präsentiert der Bauleiter die große Baugrube, in der das Entlastungsbauwerk entsteht. Sollte das Bauwerk einmal volllaufen, wird Wasser vorgereinigt durch ein "Fenster" auf der rechten Bildseite in den Leither Bach überlaufen.

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Schwarzbach nach Starkregen

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Hydraulikpressen

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von links der Oberlauf Leither Bach, von oben (Querspange) der Oberlauf Schwarzbach

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Betonbauwerk, nach Volllaufen mit Überlauf in den Leither Bach (oben rechts)